Wer die agrarpolitischen Diskussionen verfolgt, kann feststellen, dass Themen wie Ernährungssouveränität, Biodiversität, Erhalt der Kulturlandschaft und und tierfreundliche Produktionssysteme in diesem Zusammenhang eine grosse Rolle spielen. Immer stärker treten auch die regionale Versorgung, soziale Standards und Fragen der Energieproduktion in den Vordergrund. Mit dem neuen tierfreundlichen Stall, der Fotovoltaikanlage, den zahlreichen überdurchschnittlichen Naturschutzprojekten sowieden sicheren und vergleichsweise guten Anstellungsbedingungen kann die Agrico belegen, wie sie in vielen Belangen nicht einfach mitdiskutiert, sondern auch konkret handelt. Wir dürfen auch immer wieder feststellen, dass das regionale Gemüseabo der Agrico ein Vermarktungsmodell ist, das auf ein grosses Interesse bei vielen in- und ausländischen Besuchern stösst.
Die neu zusammengesetzte GL, neben mir ist auch Urs Von Glenck neu im Amt, musste sich zunächst einmal „einleben“ und hat sich in diesem Jahr verschiedentlich mit Themen rund um die Organisation der Sitzungen, der Kommunikation und der Information über die Agrico beschäftigt. An der ordentlichen GV 2012 wurde beschlossen, dass die traktandierte Änderung der Statuten und des Geschäftsreglements zu verschieben und den Mitgliedern die Möglichkeit zu einer Stellungnahme einzuräumen sei. Von dieser Möglichkeit haben über Erwarten viele Mitglieder Gebrauch gemacht. Dies war für mich ein sehr schönes Zeichen des starken Interesses der Genossenschafterinnen und Genossenschafter an ihrer Agrico. Die GL hat dann in intensiver Arbeit alle Vorschläge geprüft und einige Anliegen aus der Genossenschaft aufgenommen. An der ausserordentlichen GV vom 3. November 2012 wurden dann die neuen Statuten und das Geschäftsreglement nach engagierter
Diskussion mit grossem Mehr angenommen. Es hat mich beeindruckt, wie intensiv sich die Mitglieder mit der umfangreichen und anspruchsvollen Thematik auseinandergesetzt haben. Im Jahr 2011 hat die GL mehrere Ausspracherunden mit den Mitarbeitenden durchgeführt. Dabei sind etliche Fragen aufgetaucht, die dann in der GL besprochen wurden. Im Spätsommer 2012 konnte die GL den Mitarbeitenden dann ihre Stellungnahme
zu den Fragen abgeben. 2012 konnte die letzte Etappe der Erstellung der Wirtschaftsgebäude
in Angriff genommen werden. Das von der GV in den letzten Jahren abschnittsweise beschlossene Investitionsprogramm für neue Wirtschaftsgebäude konnte so vollendet werden. Das Baugesuch trägt die Jahreszahl 2009! Die GL hat diese Bautätigkeit begleitet und sich immer wieder mit den während der
Bautätigkeit auftauchenden Herausforderungen beschäftigt. So konnten ein neuer Kuhstall, ein Kompostplatz, eine Photovoltaikanlage erstellt und eine Hausfassade erneuert werden. In den letzten Tagen ist auch der neue Hühnerstall in den Stallkomplex integriert worden. Grosser Dank gilt den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern, die sich unentgeltlich für das Gelingen des Bauvorhabens oder an anderer Stelle für die Agrico eingesetzt haben. Immer wieder können wir an ganz verschiedenen Orten feststellen, wie wichtig und sinnvoll das Engagement der Mitglieder oder Kundinnen für die Entwicklung der Agrico ist. Für das Jahr 2013 hat sich die GL vorgenommen, sich mit der Strategie der Agrico auseinanderzusetzen. Wo soll die Reise hingehen?
Was ist uns wichtig? Wo lauern Gefahren? Wir wollen in diesem Prozess Mitarbeitende, Mitglieder sowie Kundinnen und Kunden mit einbeziehen. Ich möchte es nicht unterlassen, an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern für ihren grossen Einsatz zugunsten der Agrico zu danken. Sie machen es möglich, dass wöchentlich eine grosse Palette frischen Biogemüses den Weg zu begeisterten Kundinnen und Kunden in der Region Nordwestschweiz findet. Dass ich nicht übertreibe zeigt ein Originalzitat aus der letzten Umfrage:
„Wir sind sehr zufrieden und haben viel Freude an dem wunderbaren Gemüse. Kompliment! Durch den Gemüsekorb entwickle ich mich mehr und mehr zu einer guten Gemüseköchin.“
Cadio Pericin
jahresberichtagrico2013.pdf |